Voice dialoque

Voice Dialogue wurde 1972 von den Psychologen Hal und Sidra Stone erstmals beschrieben.
 
Voice Dialogue geht davon aus, dass die Persönlichkeit aus zahlreichen Anteilen besteht. Häufig wird auch von „inneren Stimmen“ gesprochen. Diese Stimmen entstehen aus individuellen Lebenserfahrungen und bilden ein System von Hauptstimmen und verdrängten Anteilen.

Mit einigen unserer inneren Anteile identifizieren wir uns, andere lehnen wir ab. Voice Dialogue unterstützt darin, mehr und mehr dieser inneren Teilpersönlichkeiten anzunehmen und ein Bewusstes Ich zu entwickeln. Dieser Prozess verändert unsere Verhaltensmuster und verbessert berufliche wie private Beziehungen.
 
Das zentrale Element in der Arbeit mit Voice Dialogue ist die Entwicklung eines Bewussten Ichs. Das Bewusste Ich beschreibt einen idealen Platz in der Mitte aller Anteile, den wir immer wieder neu erfahren können. Es ist ein Ort zwischen gegensätzlichen Polen: zwischen unseren Hauptstimmen, die uns nicht mehr unbewusst dominieren können, und den neu integrierten gegensätzlichen Anteilen, die wir bisher abgelehnt und verdrängt haben.
Das Bewusste Ich ist jedoch kein Ort, den wir dauerhaft und endgültig erreichen können, sondern ein permanenter Prozess. Haben wir einmal die Mitte zwischen verschiedenen Gegensätzen gefunden, kann es durchaus sein, dass wir am nächsten Tag in eine neue Situation geraten, in der wir noch keine Position der Mitte kennen. Die Entwicklung eines Bewussten Ichs ist nie abgeschlossen.
 
Mit Voice Dialogue lassen sich auch Persönlichkeitsanteile in Beziehungen bearbeiten. In einer Voice-Dialogue-Sitzung bittet die Begleitung den Klienten oder die Klientin, unterschiedliche Plätze im Raum einzunehmen, an denen sich einzelne Persönlichkeitsanteile entfalten können. Die inneren Anteile, die sich zeigen, werden in keiner Weise bewertet. Sie werden auch nicht gedrängt, ihr Verhalten zu verändern. Sie werden vielmehr respektvoll gefragt, welches ihre Eigenschaften sind und welche Rolle sie einnehmen.

Voice Dialogue tritt sowohl mit Hauptstimmen und auch mit verdrängten Anteilen in Kontakt. Distanzieren wir uns von unseren Hauptstimmen, sind wir in der Lage, auch die verdrängten Anteile mit ihren gegensätzlichen Eigenschaften und Energien zu integrieren. Die Fähigkeit, diese Vielfalt von Anteilen anzunehmen, erweitert und bereichert unser inneres Spektrum.

Nach jedem Dialog mit einer Teilpersönlichkeit kehrt die Klientin oder der Klient an den Platz in der Mitte zurück. Dieses Bewusste Ich im Zentrum zwischen den Gegensätzen zu entwickeln, ist das eigentliche Ziel von Voice Dialogue.
Ein Bewusstes Ich ermöglicht uns Distanz zu den einzelnen Teilpersönlichkeiten. Wir übernehmen selbst die Führung, anstatt uns von gegensätzlichen Anteilen hin und her zerren zu lassen. So entwickeln wir neue Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu treten, und können zwischen verschiedenen Handlungsoptionen frei wählen.
 
Diesen Ansatz verfolge ich in meiner Arbeit und setze diese im Enneagramm Model ein. Wie wie die Innere Anteile in Beziehung treten hängt von unsere primäre Persönlichkeitstruktur ab.